Rhythmisierung
Wir wollen die Veränderungen in der Lern- und Personalorganisation im Rahmen unserer gebundenen Ganztagsschule mit allen Beteiligten weiterentwickeln und sinnvoll strukturieren. Die verschiedenen Teams arbeiten gleichberechtigt zusammen, um das Lernangebot zu rhythmisieren und den Vor- und Nachmittag ausgewogen zu verzahnen.
Äußere Rhythmisierung
Im Rahmen der gebundenen Ganztagsschule sind die Schülerinnen und Schüler an vier Tagen in der Woche von 8:00 h bis 16:00 h anwesend. Am Freitag endet der Schultag um 12:45 h. Die Taktung der Unterrichtsstunden folgt dem 60-Minuten-Schema. An jede Unterrichtsstunde schließt sich eine 15-Minuten-Pause an, welche um 9:00h als gemeinsame Frühstückszeit im Klassenraum verbracht wird und ansonsten den Kindern als Spielzeit auf dem Schulhof zur Verfügung steht. In einigen Pausen bestehen zusätzliche Angebote, so etwa der Besuch der Schülerbücherei, bewegte Pausen, der Verkauf eines gesunden Frühstücks. Alle Kinder nehmen regelmäßig am Mittagessen teil und erhalten täglich individuelle Lernzeiten.
Die Verzahnung von Unterricht und Freizeit wird dadurch begünstigt, dass sich die Arbeitszeiten der Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte überschneiden. Letztere sind zum Teil als Schulassistenten am Vormittag präsent. Unterricht findet auch am Nachmittag statt, während Entspannungs- und Freizeitangebote in den Vormittag fallen können (z. B. Yoga, Mädchen- bzw. Jungengruppe, Psychomotorik). So wird der Übergang zwischen diesen beiden Bereichen für die Kinder fließend gestaltet.
Binnenrhythmisierung
Innerhalb dieses äußeren Rahmens strukturiert jede Lehrkraft und jede pädagogische Fachkraft ihre Unterrichtseinheiten und Freizeitangebote individuell und in Abstimmung auf die Bedürfnisse der Klasse.
Innere Rhythmisierung
Auf Grund der besonderen Bedürfnisse der Kinder unserer Schule findet eine vielseitige Binnendifferenzierung der Unterrichtsinhalte statt. Dies ermöglicht den Lernenden, ihren eigenen Lernrhythmus zu finden und in ihrem individuellen Lerntempo voranzuschreiten.
Classroommanagement
- „Eine gute Klassenatmosphäre unterstützt das Lernen.“
Unsere Schwerpunkte und Ziele:
- Gestaltung des Klassenraumes, um Orientierung und Sicherheit zu bieten
- anregende Lernumgebung
- feste Bezugspersonen und Ansprechpartner*innen
- rhythmisierende Strukturen durch Wechsel von An- und Entspannung
- Schaffen einer positiven Lernatmosphäre
- effektive Lernzeit durch Regeln und Rituale
Festlegen von Konsequenzen im Team:
- Verstärkung angemessenen Verhaltens
- Festlegung eindeutiger und zeitnaher Konsequenzen für bestimmtes Verhalten
- Übernahme von Verantwortung für den Lebensraum Schule
- Stärkung der Schülerpersönlichkeit durch Selbstständigkeit
- Erhöhung der Selbstwirksamkeitserfahrung
- klare Struktur des Unterrichts
- Methodenvielfalt im Unterricht
- kooperatives Lernen
Innerhalb der Klassen- und Schulgemeinschaft wird an unserer Schule vor allem Wert auf den verantwortungs- und respektvollen Umgang mit allen in der Schule beteiligten Personen und mit Materialien gelegt. Denn Höflichkeit und Respekt sind wichtige Aspekte für ein lernförderliches Klassen- und Schulklima. Zudem trägt die Festlegung von Schülerverantwortlichkeiten zur Erhöhung der Selbstwirksamkeitserfahrung der Kinder bei. So werden auch im Unterricht vielfältige Möglichkeiten geboten, die die Selbstständigkeit und das eigenverantwortliche Handeln der Kinder fördern und die Entwicklung einer positiven Arbeitshaltung unterstützen.
Ein gutes Classroom Management ist ein wirksamer Beitrag zur Reduktion von Stress und zum Schutz der psychischen Gesundheit im Berufsalltag.
Durchgängige Sprachbildung
„Sprache ist der Schlüssel für individuellen Bildungserfolg“ (Prof. Hasselhorn)
Der Begriff „Durchgängige Sprachbildung“ steht damit für ein Gesamtkonzept der Vermittlung der schul- und bildungsrelevanten sprachlichen Fähigkeiten in der deutschen Sprache. Das Ziel ist, alle Kinder unabhängig von ihrer Erstsprache (ca. 25 unterschiedliche Muttersprachen) unter Einbeziehung der Eltern in ihrer Alltags- und Allgemeinsprache zu bilden und zu fördern.
Das Erreichen der Zielsetzung soll Grundlage eines jeden Unterrichtsfaches sein. Wichtig ist, dass möglichst viele Kinder mit Sprachhandlungssituationen aus ihrer Lebenswirklichkeit konfrontiert werden, um gezielt für Sprache, insbesondere der deutschen Sprache, sensibilisiert zu werden und sich sprachhandelnd mit Alltagssituationen auseinanderzusetzen.
Ein darauf folgendes Ziel ist es, die Sprachhandlungskompetenz auf das Niveau der Bildungssprache anzuheben, die einen entsprechenden Wortschatz und die Kenntnis grammatischer Strukturen voraussetzt.
Unsere Ziele:
- Förderung der sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten in Zusammenarbeit mit Sonderschullehrkräften, pädagogischen Fachkräften und Kindertagesstätten
- Übungen zum freien Reden und Erzählen
- Erweiterung des Sprachvermögens
- Gemeinsames Lernen von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf im Bereich Sprache sowie deutscher und nichtdeutscher Muttersprache
- Schaffung vielfältiger Sprachhandlungssituationen zur Stärkung kommunikativ-pragmatischer Kompetenzen
- Befähigung der Kinder zur Bewältigung schulischer und außerschulischer Kommunikationssituationen
- Gesprächserziehung im Unterricht (gemeinsame Gesprächsregeln)
- Trainieren von Gesprächstechniken zur Konfliktbewältigung
Methodenkompetenz
Im Unterricht unserer Schule geht es neben fachlichen Unterrichtsinhalten auch um die Vermittlung von Lernstrategien. Durch die Auseinandersetzung mit der Frage „Wie lerne ich?“ und das konsequente Einüben, Erlernen und Anwenden von elementaren Arbeits-, Kommunikations-, Präsentations- und Kooperationstechniken im Unterricht werden die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, eigene Lernmethoden und das Lernen in und mit der Gruppe zu entwickeln und zu verinnerlichen. Besonderes Augenmerk wird an unserer Schule auf die kooperativen Lernmethoden gelegt, für die ein verbindliches Curriculum mit steigendem Schwierigkeitsgrad in den einzelnen Jahrgangsstufen festgelegt wurde. Ziel hierbei ist die Befähigung der Kinder zu einer effektiven Teamarbeit. Charakteristisches Prinzip ist der kooperative Dreischritt nach dem Muster ‚Denken - Austauschen - Vorstellen‘, der den Kindern nicht nur Sicherheit gibt, sondern auch die aktive und verbindliche Mitarbeit fördert und die kommunikativen Fertigkeiten erhöht.
In all den unterschiedlichen Unterrichtsformen wird stets berücksichtigt, dass nachhaltiges Lernen die Erschließung des Lernstoffes mit möglichst vielen Sinnen beinhaltet. Die materielle Ausstattung der Schule, der Klassen-, Gruppen- und Fachräume (Nachschlagewerke, I-Pads, Lernspiele etc.) bietet vielfältige Möglichkeiten für das Methodentraining.
Medienkompetenz
Digitale Medien sind im Alltag der Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Heidenberger Teich ständig präsent. Wenn die Schule an die Lebens- und zukünftige Arbeitswelt der Kinder anknüpfen soll, müssen die Chancen und Gefahren der neuen digitalen Medien frühzeitig aufgegriffen und in den Schulalltag implementiert werden. Dabei gilt es auch, sozial und ökonomisch benachteiligte Kinder in unserem Stadtteil zu unterstützen. Die Schülerinnen und Schüler sollen Informations- und Medienkompetenz erlangen. Hierzu gehören in der Grundschule die Kompetenzbereiche (1)Bedienen / Anwenden, (2)Informieren / Recherchieren, (3)Kommunizieren / Kooperieren, (4)Produzieren / Präsentieren und (5)Analysieren / Reflektieren (Breiter, Andreas et al. Medienintegration in Grundschule. Berlin). Unser Schulalltag ist geprägt durch eigenverantwortliches Lernen mit modernsten Lehr- und Lernmitteln. Offene Unterrichtsformen, projektorientierter Unterricht und eine sprach- und kommunikationsorientierte Förderung sind wesentliche Aspekte zur Erlangung von Medienkompetenz.
Förder- und Forderkonzept
Die Förderung der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers ist durchgängiges Unterrichtsprinzip in allen Schulen. (§5 (1) Schulgesetz)
Schul- und Unterrichtsgestaltung sollen sich an den Lernvoraussetzungen und Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler orientieren und sie in ihrer individuellen Entwicklung fördern. ( §5 (1) Grundschulverordnung)
Die Begriffe „Fördern und Fordern“ verstehen wir als Hinwendung zum Kind, wobei wir es in seinen Stärken unterstützen und fordern sowie ihm bei Lernschwächen hilfreich unter die Arme greifen. Im Mittelpunkt der Individualisierung stehen die Kinder, die als Persönlichkeiten wertgeschätzt werden. Entsprechend ihrer Lernausgangslagen werden sie so gefördert, bzw. gefordert, dass sie ihre Begabungen, Fähigkeiten und Kompetenzen bestmöglich entfalten und somit den bestmöglichen Bildungserfolg erzielen können. Individuelle Förderung/Forderung bedeutet das Schaffen von Lernsituationen, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen aktiv entwickeln, Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen und ihren Lernfortschritt erkennen und reflektieren können – ohne dabei den Klassenverband zu verlassen. Es gelten dabei vergleichbare Zielformulierungen (Lehrpläne, Bildungsstandards sind zu berücksichtigen), die aber nicht von allen zur gleichen Zeit und auf dem gleichen Weg erreicht werden. Die Klasse ist keine homogene Einheit, sondern die Schülerinnen und Schüler stehen als Subjekte ihres Lernens im Vordergrund. Durch die zunehmende Bildung von Lehrerteams sowie die Zusammenarbeit mit Sonderschullehrkräften werden die individuellen Förder- und Fordermöglichkeiten innerhalb der Lerngruppe erweitert.